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Freitag, 13. Mai 2011

Innenminister Boris Rhein spricht auf dem Frankfurter Israeltag

(09.05.11) Frankfurt - Mit einem großangelegten Programm unter der Ägide der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Frankfurt findet am Dienstag, 10. Mai, in der Zeit von 12 bis 20 Uhr auf dem Frankfurter Roßmarkt ein Fest zum 63. Jahrestag des Unabhängigkeit des jüdischen Staates Israel statt. Das Fest ist eine von mehr als 50 Veranstaltungen, mit denen in ganz Deutschland der „Yom Hazmaut“, der Unabhängigkeitstag gefeiert wird. Während Dr. Dieter Graumann, Präsident der Zentralrates der Juden in Deutschland, die Schirmherrschaft aller dieser Feiern übernommen hat, ist der Frankfurter Stadtkämmerer Uwe Becker nicht nur Eröffnungsredner, sondern auch Schirmherr der Frankfurter Veranstaltung. Mit vielen prominenten Gästen wird gerechnet. So hat der hessische Innenminister Boris Rhein sein Kommen für 18.30 Uhr angekündigt.

Erwartet wird auch eine Delegation aus Tel Aviv die orthodoxe „Klezmer Union Jerusalijm“, die in einer Sechs-Mann-Formation eigens aus Israel anreist, Peter Feldmann, der für die Jüdischen Sozialdemokraten und die SPD-Fraktion im Römer sprechen wird, Andrew Steiman, der Rabbiner der Henri-und Emma Budgestiftung, der Frankfurter Klarinettist Roman Kuperschmidt und viele mehr. So erwartet ein abwechslungsreiches Bühnenprogramm die Besucher, ein Israelfilm mit wunderschönen Impressionen aus dem vielfältigem Land, ein Israel-Gewinnspiel und ein „Marktplatz“, an dem sich gemeinnützige und kommerzielle Unternehmen beteiligen – der Bogen reicht vom jüdischen Sportverein Makkabi bis zum Israel-Reisebüro Diesenhaus. Ein unterhaltsames Programm für Kinder bietet das Jugendhaus Eckenheim.

Eine kulinarische Reise durch das Land am Mittelmeer lässt sich an vielen Ständen – die Marktstände sind eine Leihgabe des Hessenparks – erleben: So gibt es Falaffel und Humus, israelischen Wein und Jaffafrüchte – und köstliche Kuchen.

frankfurt-live.com

Mittwoch, 23. März 2011

Wein aus Israel weiterhin auf Erfolgskurs

Leipzig, 22. März 2011. Der weltweite Export israelischer Weine steigt seit Jahren an. 2010 konnte mit einem Wachstum von rund 30% auf 21 Millionen Euro als Rekordjahr verbucht werden. Den Schritt vom Geheimtipp zum etablierten Produzenten von Spitzenweinen hat Israel einer jungen, weltoffenen und bestens ausgebildete Generation von Winzern und Kellermeistern zu verdanken. Am israelischen Pavillon auf der ProWein 2011 können Besucher die Weine zehn führender israelischer Weingütern bei moderierten Verkostungen erleben.

"Israel hat den Dreh hin zu hochwertigen Qualitätsweinen geschafft und verdient es, von Weinfreunden in aller Welt als Weinland wahrgenommen zu werden. Die Weine besitzen Typizität und die besten von ihnen sind nicht nur klassisch und überzeugend, sondern beeindruckend." kommentierte Mark Squires das Ergebnis der ersten großen Israel Verkostung in Robert Parker's Wine Advocate im Dezember 2007, bei dem 14 Weine die magische 90 Punktegrenze überschritten. Bestätigt wurde Parkers Anerkennung durch die überwältigende Zahl an Auszeichnungen, die israelische Weine in den letzten Jahren erhalten haben. Allein die zehn Weingüter, die an der diesjährigen ProWein teilnehmen, gewannen in den letzten beiden Jahren rund 30 Medaillen. Mit Gold geehrt wurden Israels Weine unter anderem auf den Wettbewerben Citadelles du Vin 2010 (Yarden Chardonnay Odem 2008, Yarden Gewurztraminer 2009 und Yarden Heights Wine 2007), Gold Cluster 2009 (Galil Mountain Avivim 2007), Citadelles du Vin 2009 (Recanati Special Reserve 2005) und Terra Vino 2010 (Teperberg Reserve Cabernet 2007).

Die Geschichte, die Israel zu einem der dynamischsten und interessantesten Weinländer der Welt machte, beginnt Anfang der 90er Jahre, als eine regelrechte technologische Revolution in den Weinkellern des Landes einsetzte. 90 Prozent aller heute existierenden Weingüter wurden seitdem gegründet. Gegenwärtig gibt es in Israel rund 300 Weingüter, wovon 35 für den Großhandel produzieren. Die USA, Großbritannien und Frankreich sind die wichtigsten Abnehmer israelischer Weine. Deutschland belegt in der Exportstatistik den sechsten Platz. Bemerkenswert ist, dass nur zwölf der israelischen Weingüter 94% des gesamten Exportvolumens erzeugen. Unter diesen befinden sich Binyamina, Golan Heights, Teperberg, Tishbi, Galil Mountain und Recanati, die sich in diesem Jahr auf der ProWein präsentieren.

Binyamina: Das 1952 gegründete Weingut bezieht seine Trauben aus allen Weinbauregionen des Landes und produziert eine breit gefächerte Palette an Weinen. Diese werden in den fünf Produktlinien The Chosen (engl. Die Auserwählten), Binyamina Reserve, Yogev (hebräisch für Landwirt), Teva (Natur) und Kramim (Weinberge) angeboten. Unter der Leitung von Kellermeister Saason Ben-Aharon weden jährlich 2.8 Millionen Flaschen produziert. Binyamina ist das viertgrößte Weingut Israels.

Galil Mountain: Das Weingut Galil Mountain wurde im Jahr 2000 als Joint Venture des international bekannten Weinguts "Golan Heights Winery" und des ortsansässigen Kibbutz Yiron im oberen Galiläa gegründet. Das junge Team von Kellermeister Micha Vaadia produziert mit den Trauben aus fünf Weinbergen der Region derzeit pro Jahr rund eine Million Flaschen. Die Spitzenweine werden unter dem Label Yiron vermarktet, die zweite Linie firmiert unter dem Namen des Weinguts als Galil Mountain.

Golan Heights: 1983 gründeten acht in der Region agierende Traubenproduzenten, vier Kibbutzim (Kollektive) und vier Moshavim (Kooperativen) die Golan Heights Winery. Deren Chefkellermeister Victor Schoenfeld und sein Team in Kalifornien oder Frankreich ausgebildeter Winzer, Kellermeister und Önologen legten von Anfang an höchsten Wert auf die Verbindung von Weinerfahrungen der alten und der neuen Welt. Die erfolgreichsten Weine stammen aus den Produktlinien Yarden, Gamla und Golan. Israels drittgrößtes Weingut produziert sechs Millionen Flaschen im Jahr.

Recanati: Lenny Recanati, dessen Familie Anfang des 20. Jahrhunderts aus Italien nach Israel kam gründete im Jahr 2000 das in Hefer gelegene Weingut. Umfangreiche Investitionen in moderne Kellertechnik und die Weinberge sorgten dafür, dass Recanati heute zu den modernsten Weingütern des Landes gehört. Der Chefkellermeister Gil Shatsberg erhielt seine Ausbildung an der kalifornischen Universität in Davis. Unter seiner Leitung werden jährlich 750.000 Flaschen in den vier Produktlinien Special Reserve, Reserve, Recanati und Yasmin hergestellt.

Teperberg: Das 1870 von der Familie Teperberg gegründete Weingut begann 2002 unter der Leitung des in Kalifornien ausgebildeten Kellermeisters Shiki Rauchberger Weine für ein anspruchsvolleres Publikum zu produzieren. Die Flaggschiffe des Sortiments heißen Teperberg Meritage, Teperberg Terra und Teperberg Silver. 2009 wurde Teperberg auf der Terravino als bestes israelisches Weingut ausgezeichnet. Das Produktionsvolumen beträgt fünf Millionen Flaschen pro Jahr. Exportiert wird in insgesamt 22 Länder.

Tishbi: 1882 beauftragte Baron Rothschild Jonathan Tishbis Großvater damit, Wein anzubauen. Nach über 100jähriger Tradition als Traubenproduzent entschloss sich Jonathan Tishbi, die von ihm produzierten Trauben auch selbst zu verarbeiten. Sein Sohn Golan studierte Weinbau und brachte als Kellermeister das Weingut auf ein neues Produktions- und Qualitätsniveau. Heute stellt der moderne Betrieb in der Nähe der Stadt Binyamina rund eine Million Flaschen pro Jahr. Es gibt die vier Produktlinien Jonathan Tishbi Special Reserve, Tishbi Estate, Tishbi Vineyards und Tishbi.

Das Weinland Israel präsentiert sich 2011 zum vierten Mal auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf vom 27. bis 29.3.2011. Am israelischen Stand 21 in Halle 6 werden unter anderem die Weingüter Binyamina, Galil Mountain, Golan Heights, Recanati, Tishbi und Vitkin vertreten sein. Der Auftritt auf der ProWein wird vom Israel Export Institute, Tel Aviv in Kooperation mit dem Israel Trade Center, Berlin organisiert.

Das Weinland Israel präsentiert sich 2011 zum vierten Mal auf der Fachmesse ProWein in Düsseldorf vom 27. bis 29.3.2011. Am israelischen Pavillon H 21 in Halle 6 werden unter anderem die Weingüter Binyamina, Galil Mountain, Golan Heights, Recanati, Tishbi und Vitkin vertreten sein. Der Auftritt auf der ProWein wird vom Israel Export Institute, Tel Aviv in Kooperation mit dem Israel Trade Center, Berlin organisiert.

Mittwoch, 23. Februar 2011

Koschere Tropfen: Wein aus Israel immer beliebter

Zichron Jaakov (dpa) - Bei Israel denkt man an vieles, nur nicht an guten Wein. Dabei schwärmen führende Experten mittlerweile von den mediterranen Tropfen aus dem Heiligen Land. Denn im israelischen Weinbau hat eine Revolution stattgefunden.

Wein aus Israel galt lange Zeit als mittelmäßig oder gar ungenießbar. "Die billigsten Weine in europäischen Supermärkten kamen von hier", sagt Daniel Rogov, Israels führender Weinkritiker. Niemals hätte der Journalist der Tageszeitung "Haaretz" eine israelische Weinflasche zum Vergnügen geöffnet. "Viel zu süß", winkt der Kritiker ab. Doch seit die Weingüter ihre Winzer im Ausland ausbilden lassen und nur die besten Reben für ihren Wein verwenden, hat sich einiges verändert.

Zahlreiche Experten loben mittlerweile das Weinland Israel. "Israel hat den Dreh hin zu hochwertigen Qualitätsweinen geschafft", schreibt der Wein-Papst, Robert Parker, in seinem monatlichen Expertenblatt "Wine Advocate". Ganze 40 Weine aus dem Heiligen Land hat Parker für gut befunden. 14 von ihnen gab der Kritiker über 90 von 100 Punkten.

"Unser Wein schmeckt heute mediterran", erklärt Adam Montefiore den Erfolg. Der Direktor für Weinentwicklung auf Israels größtem Weingut, "Carmel" in Galiläa, vermeidet ganz bewusst den Begriff "Naher Osten". "Das klingt nach Problemen, Politik und Selbstmordattentätern", meint der Experte. "Bei mediterran denken die Menschen an Olivenöl, gutes Essen und vorzüglichen Wein." Und davon gibt es in Israel inzwischen mehr als genug. 200 Betriebe füllen jährlich über 36 Millionen Flaschen ab, so das israelische Institut für Export in Tel Aviv.

Den Erfolg hat bei "Carmel" die Abkehr von der Massenproduktion gebracht. 15 Millionen Flaschen verlassen jedes Jahr das Weingut. Vor wenigen Jahren waren es noch doppelt so viele. "Wir haben die Menge reduziert, um besseren Wein zu machen", sagt Montefiore. Das 1882 von Baron Edmond Rothschild gegründete Traditionsunternehmen setzt jetzt auf Klasse statt Masse. Der Yatir Forest, Jahrgang 2003, von "Carmel" gilt international als Spitzenwein.

Hinzu kommt, dass eine neue Generation von Weinbauern Erfahrung auf der ganzen Welt gesammelt hat. Die drei Winzer des zweitgrößten Produzenten "Barkan" östlich von Tel Aviv beispielsweise gingen in Australien, Frankreich und den USA in die Lehre. "Israels Weinbauern greifen auf internationales Wissen zurück", sagt die Barkan-Winzerin Irit Boxer.

Und so stieg 2010 auch Israels Weinexport ins Ausland um fast 30 Prozent auf 21 Millionen Euro. Über die Hälfte landet nach Angaben des Instituts für Export dabei in amerikanischen Läden. Deutschland liegt nach Frankreich und Großbritannien auf Platz vier. Auf der "ProWein" (27. bis 29. März) in Düsseldorf stellen erstmals zehn israelische Weingüter ihre Produkte vor, so viele waren es noch nie.

Eine Besonderheit des israelischen Weines ist jedoch geblieben: Nach wie vor sind 95 Prozent der Weine koscher, also nach den jüdischen Speisegesetzen hergestellt. "Trotz anhaltender Bedenken des Auslands hat das keinerlei Einfluss auf die Qualität", sagt Weinkritiker Rogov. Nach Expertenmeinung gibt es keinen Widerspruch zwischen koscher und exzellenten Weinen. "Völlig irrelevant", urteilt auch Weinpapst Robert Parker.

Weit problematischer als der Koscher-Stempel auf dem Etikett ist für das Ausland jedoch die Herkunft mancher israelischer Tropfen. Ein schwedischer Großhändler versah beispielsweise 2006 jeden Wein vom Golan mit dem Hinweis: "Israel - besetztes syrisches Gebiet." Victor Schoenfeld, ein kalifornischer Weinbauer der "Golan Heights Winery", kann das nicht verstehen. "Der Golan ist doch israelisches Staatsgebiet", wundert sich der Weinbauer. Israel hatte die Golan-Höhen während des Sechstage-Krieges im Juni 1967 besetzt und 1981 annektiert.

In der Zwischenzeit sorgt sich Weinkritiker Daniel Rogov um ganz andere Dinge. "Die Israelis trinken nicht genug Wein", meint der Experte. Lediglich sieben bis acht Liter schafft ein Israeli durchschnittlich pro Jahr. "Bei der derzeitigen Weinproduktion", warnt Rogov, "viel zu wenig."

Mittwoch, 8. Dezember 2010

Golan Heights Winery

Die Golan Heights Winery wurde 1983 gegründet und liegt in Katzrin, einem kleinen Ort am Fusse des Mount Hermon in den Golanhöhen. Hochstehende Technologie kombiniert mit traditionellen Winzermethoden lassen hier Weine der Spitzenklasse reifen. Yarden Weine konnten in den letzen Jahren eine beachtliche Anzahl Medaillen und internationale Auszeichnungen entgegennehmen.

Die Weine des Labels Yarden sind das Flaggschiff der Golan Heights Winery. Das Sortiment reicht vom Cabernet Sauvignon bis zum Sauvignon Blanc. Yarden ist der hebräische Name für den Fluss Jordan, welcher die Grenze zwischen den Golanhöhen und Galiläa darstellt.

Die Marke Gamla bringt erstklassige, qualitätsgealterte Sorten hervor. Weine, deren Fruchtigkeit und Ausdruck im Vordergrund stehen. Der Cabernet Sauvignon und der Chardonnay werden mit derselben Sorge und Umsicht bereitet wie der Yarden.Gamla ist der Name einer antiken Stadt auf dem Golan.

Golan Weine sind junge Qualitätsweine, die hervorragende Qualität zu einem erschwinglichen Preis liefern.

Barkan Wine Cellars

1990 gegründet respektive hervorgegangen aus dem ehemaligen Wein- und Likörproduzenten Stock war die Kellerei lange Zeit im Industriegebiet der Stadt Barkan angesiedelt, die ihr auch ihren Namen gab. In den späten Neunzigerjahren begann Barkan mit dem Anbau von Reben im Kibbuz Hulda. Dieses Rebgut ist heute das grösste Israels und Barkan zählt zu den bedeutendsten Kellereien und ist der zweitgrösste Weinproduzent des Landes.
Mit einem Projekt in der Wüste Negev hat Barkan in Mizpe Ramon begonnen, Weine anzubauen, die unter dem Label Negev Project verkauft werden.

Unter den Labels Superieur, Millenium, Reserve und Classic baut die Barkan Kellerei Varietäten wie Cabernet Sauvignon, Merlot, Chardonnay und viele mehr an.

Weinanbau in Israel

Der Mittlere Osten ist bekanntlich die Wiege des Weinanbaus, dessen Geschichte bis in die biblischen Zeiten zurückgeht. Das östliche Mittelmeer war sozusagen das Frankreich und Italien der Antike. Doch erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts fand der Wein wieder in seine Heimat zurück und zwar als die Reblaus die Weinberge Europas zerstörte. In den 1880er Jahren brachte ein Baron Edmund de Rothschild, Mitbesitzer von Château Lafite den Weinbau wieder ins heutige Israel.

Das mediterrane Klima Israels prägt den Charakter des Weins und der Küche stark; so entsteht hier ein Wein in einem „Neuen Welt“ Land in einem der ältesten Anbaugebiete der Welt. Seit Ende der 1970er Jahre kündigten Pflanzungen auf den Vulkanböden der Golanhöhen, vom See Genezareth bis hinauf in 1200 m Höhe am Berg Hermon, eine neue Zielrichtung für israelischen Wein an. Die israelischen Weine haben in den letzten Jahren eine revolutionäre Entwicklung durchgemacht. Neue Technik und Qualitätsüberwachung haben dazu geführt, dass man Varietal-Weine (sortenreine Weine) von einer Qualität hervorbringt, die sich mit den Besten Kaliforniens und dem Rest der neuen Welt messen können. Dies brachte den Weinen bald grosse Anerkennung und Auszeichnungen an verschiedenen internationalen Ausstellungen.

Die Weingüter in Israel haben keine Mühe gescheut, kompetente Berater aus Kalifornien, Frankreich und Australien für Expertisen zu konsultieren. Der Einsatz hat sich gelohnt, sind doch israelische Weine heute auf allen fünf Kontinenten anzutreffen, sei es in feinen Fachgeschäften in den USA oder 3 Stern Michelin Restaurants in Europa.

Freitag, 26. November 2010

300 Textstellen der Bibel beschäftigen sich mit Wein

„Wein wirkt heilend und macht lustig, wenn er nicht über die Maßen genossen wird.“ Schon Hildegard von Bingen (um 1098 bis 1179) erkannte den gesundheitsfördernden Charakter des Rebensaftes und auch seine positive Wirkung auf die Psyche. Doch Wein genießt nicht erst seit dem Mittelalter große Bedeutung. Er zählt schon seit Jahrtausenden zu den edelsten und kostbarsten Getränken. Auch in der Religion spielt er eine große Rolle, nicht nur als Messwein. Wein, Weinbau und Weinherstellung dienen auch als vielseitige und häufig verwendete Symbole in der Bibel und in der sakralen Kunst.

Gabriele Socher-Schulz nahm die Teilnehmer einer biblischen Weinprobe mit auf einen Streifzug durch die Jahrtausende alte Kultur- und Religionsgeschichte. Weingenuss und Wissen rund um die Geschichte des Weines von der vorchristlichen Zeit bis in die Gegenwart erwartete die Besucher im Haus Walburga. Veranstalter war die katholische Erwachsenenbildung zusammen mit der katholischen Frauengemeinschaft Deutschland (kfd) Büdingen. Damit der Abend rund um das Thema Wein nicht nur theoretisch blieb, hatte Socher-Schulz sechs verschiedene Weine zum Verkosten mitgebracht. Alle hatten eines gemeinsam: Die Namen der Lagen oder Rebsorten hatte mit Kirche und Religion zu tun. Einer der Weine war ein koscherer aus dem Ursprungsland der Bibel, Galiläa (Israel).

„Ich bin mit Wein groß geworden“, stellte sich die Wiesbadenerin vor. Ihre Eltern hatten ein Weingut, die Tochter wurde Winzermeisterin und Weinbautechnikerin. Später absolvierte sie zusätzlich ein Fernstudium Katholische Theologie. Eine Fachfrau also, die sich sowohl mit Wein wie auch mit der Bibel bestens auskennt und die ihr Wissen unterhaltsam und mit humorvollen Beiträgen gespickt dem Publikum näher brachte und auf die vielen Fragen detailliert einging.

In der Bibel gebe es bis zu 300 Textstellen, in denen Wein oder Weinbau erwähnt wird, erklärte Socher-Schulz. Alle 300 wurden an diesem Abend nicht vorgetragen, aber in den zahlreichen von Karin Schneider und Thomas Clemente vorgelesenen Zitaten zeigte sich, welche große Bedeutung der Weinbau in der Heiligen Schrift hatte. Wein und Weinherstellung gehörten zum Alltagsleben der Menschen im heutigen Israel. Deshalb verstanden die Menschen in biblischer Zeit auch die Symbolik in den Texten des Alten und Neuen Testamentes, die sich den heute Lebenden oft nicht ohne weiteres erschließt. Bevor die Referentin die Symbolik in der Bibel erklärte und zahlreiche Beispiele sakraler Kunst in Zusammenhang mit Wein zeigte, ging sie auf die Herstellung ein.

Das Keltern von Reben ist seit 8000 vor Christus nachgewiesen. Die Sumerer schrieben Anbau- und Weinherstellungsmethoden auf Tontafeln. Auch in den heißen Regionen des Nahen Ostens wanden sich die Reben um Bäume oder wuchsen entlang des Bodens. Zur Verbreitung des Weinanbaus in Europa trugen wesentlich die Klöster bei. So war in Deutschland der Weinbau im Mittelalter bis in den hohen Norden verbreitet. Die Mönche gaben ihr Knowhow an die Winzer weiter. „Im Spätmittelalter gab es etwa an die fünf Mal mehr Weinanbaufläche als heute“, führte Socher-Schulz aus. Allerdings war der Ertrag damals auch geringer als heute, räumte die Referentin ein.

Zur Symbolik erklärte Socher-Schulz, dass Wein als Gabe Gottes, häufig sogar als Symbol für Leben schlechthin angesehen wurde. Im Wein stelle sich die Beziehung Gottes zu den Menschen dar, etwa im Bild des Weinstockes und seiner Reben in den Evangelien. So wie neuer Wein gäre, sei auch die Botschaft Christi explosiv, erläuterte die Referentin am Beispiel der Bibelstelle vom neuen Wein, der nicht in alte Schläuche gehört. Die Kelter ist aber auch ein Zeichen für das Leiden. In der religiösen Kunst wird Jesus häufig in der Kelter gezeigt. Damit wird dargestellt, dass er von den Menschen ausgepresst wird, sein Blut für die Menschen opfert.

„Wein ist ein Genuss für alle Sinne“, erklärte Socher-Schulz. Schon das Klirren von Gläsern wecke Freude auf den Genuss, das Auge erkenne die Farbe, die bei jedem Wein anders ist. Besonders wichtig ist die Nase. Sie kann viele Geruchsnuancen unterscheiden. Die Zunge dagegen, so die Referentin, werde oft überschätzt, auch wenn sie viele Geschmacksknospen enthält. Ohne die Nase würden diese aber kaum wahrgenommen. Schlürfen sei beim Weinverkosten ausdrücklich erlaubt. Durch das Einziehen von Luft wird der Wein im Mund verwirbelt, die Aromen breiten sich besser aus. „Und ich trinke immer einfach so Wein“, stellte eine Besucherin während der eindrucksvollen Ausführungen und Hinweisen der Referentin ein wenig fassungslos fest.

Quelle: www.gelnhaeuser-tageblatt.de